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Divergent Altruan

Nach Twilight haben einige Produzenten versucht, das nächste große Teenie-Franchise zu landen. Die Zutaten waren immer ähnlich: erfolgreiche Romantrilogie als Vorlage, Protagonistin im Teenageralter, Sci-Fi- oder Fantasygenre. Daraus ein lukratives Franchise zu machen, ist bisher nur bei den Tributen von Panem gelungen – Chroniken der Unterwelt und Beautiful Creatures sind gefloppt. Jetzt sieht es so aus, als wäre Summit Entertainment nach ihrem Vampirerfolg der nächste Coup geglückt. Die Bestimmung - Divergent schaffte es in den USA auf den ersten Platz der Kinocharts und die Dreharbeiten für Teil Zwei beginnen bald. In dem Film finden sich viele Elemente, die auch schon bei den Hunger Games die Zuschauer überzeugt haben: Eine charismatische Heldin, eine einfach gestrickte Zukunftsdystopie, natürlich eine große Liebesgeschichte und genug Action ohne viel Blut. Trotzdem kann er nicht mit der Trilogie mithalten, die Jennifer Lawrence den großen Durchbruch verschafft hat, aber die Gründe dafür liegen mehr in der Buchvorlage, als im Film.


Divergent-pruefung

In einer nicht allzu fernen Zukunft ist die Gesellschaft nach einem verheerenden Krieg in fünf Fraktionen unterteilt, um so den Frieden zu wahren. Die Ferox sind furchtlose Beschützer der Stadt, bei den Ken ist Intelligenz das höchste Gut, die Altruan opfern sich selbstlos für das Wohl der Gemeinschaft, Candor steht für Aufrichtigkeit, während Mitglieder von Amite jegliche Aggression ablehnen und sich um die Nahrungsmittelversorgung kümmern. Kinder wachsen in den Fraktionen ihrer Eltern auf, bis sie mit sechzehn Jahren mithilfe einer Prüfung herausfinden sollen, was ihrer eigenen Natur am besten entspricht. Beatrice wächst bei den Altruan auf, spürt aber schon lange, dass sie nie so selbstlos sein können wird, wie der Rest ihrer Familie. Als sie ihre Prüfung ablegen soll, erhofft sie sich Klarheit, doch stattdessen teilt ihr die Prüferin mit, dass sie eine sogenannte Unbestimmte ist und warnt sie inständig davor, das jemandem anzuvertrauen. Beatrice hält sich daran und beschließt am Entscheidungstag, zu den Ferox zu gehen. Von nun an nennt sie sich Tris und setzt alles daran, in der neuen Fraktion zu bestehen.


Divergent Kuss

Was mit den Distrikten in Panem und den Häusern in Harry Potter nebenbei thematisiert wird, ist in Die Bestimmung - Divergent zentrales Thema: Die Aufteilung der Welt in klar strukturierte Bereiche, die ihren Mitgliedern Identität verleihen. Für Coming-of-Age-Geschichten macht dieses Motiv natürlich viel Sinn, schließlich geht es darum, dass ein junger Mensch herausfinden muss, wer er ist und was aus ihm werden soll und kann. Die Vorstellung, dass man nach einer einzigen Entscheidung schon mit diesem Findungsprozess fertig ist, hat natürlich seine Verlockung. Letztendlich ist aber die Vorstellung, dass auf diesem System eine ganze Gesellschaft aufgebaut werden könnte, einfach viel zu weit hergeholt und als Prämisse für eine ganze Romantrilogie reichlich dünn. Es muss also viel Handlungszeit mit anderen Dingen gefüllt werden und das klappt hier zum Glück auch ganz gut. Man muss sich zwar einige Mühe geben, um die teilweise furchtbar platten Eigenheiten der verschiedenen Fraktionen auszublenden und darf generell das große Ganze der konstruierten Welt nicht zu sehr infrage stellen, aber wenn das gelingt, macht der Film durchaus Spaß.


Divergent Waffe

Shailene Woodley hat als Schauspielerin eine tolle Präsenz. Die Idee des jungen Mädchens, das nach Jahren der Selbstlosigkeit für einen Moment ihre Freiheit genießen kann und sich sofort in ihren Ausbilder verliebt, klingt in erster Linie sehr nervig und nicht nach etwas, das weibliches Publikum sich zum Vorbild nehmen sollte. Doch Woodley verkörpert die Figur sehr sympathisch, verletzlich und nahbar. Die Chemie zwischen Tris und dem Ausbilder Four wird wohl einige Herzen höher schlagen lassen, auch wenn man sich fragen muss, wieso für einen achtzehnjährigen Charakter mal wieder ein dreißigjähriger Schauspieler besetzt wurde. Kate Winslet fungiert als obligatorisches Schauspieler-Schwergewicht, doch nicht mal sie kann ihrer eindimensionalen Rolle der Ken-Anführerin viel Tiefe geben. Generell scheint für die Schauspieler die wichtigste und in den meisten Fällen sehr schwierige Aufgabe gewesen zu sein, gegen die Extreme der Romanfiguren anzuspielen. Bei den meisten Nebenfiguren ist das leider nicht gelungen, was man bei der kurzen Screentime aber auch niemandem vorwerfen kann.


Es vergeht sehr viel Zeit, bis die Ereignisse im Film mal Fahrt aufnehmen. Wenn in Hunger Games schon einmal die kompletten Spiele vorüber sind, ist Tris immer noch in der Ausbildung und schlägt auf Sandsäcke ein, bis es endlich mal zur Sache geht und trotzdem kommt das Finale dann sehr unausgereift daher und wird viel zu schnell abgewickelt. Der ganze Film wirkt wie eine einzige Exposition, was zwar den Nachteil eines kaum existenten Spannungsbogens hat, dafür aber immerhin gründlich auf Teil Zwei vorbereitet.


Fazit: Die Bestimmung - Divergent hat einige Handlungsschwächen, aber überzeugende Darsteller und legt einen soliden Grundstein für einen hoffentlich spannenden zweiten Teil. Wer mehr über die Welt und die Romane erfahren will, kann sich im Divergent Wiki gründlich umschauen.


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Spinelli313 12:02, 9. Apr. 2014 (UTC)

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